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Jan Laranjo - Interview

Nachdem wir gerade die Parts vom legendären Vienna Calling Video auf unserem YouTube Kanal reuploaden, fanden wir, es ist der perfekte Zeitpunkt mit Jan Larnjo über alte Zeiten zu quatschen. Viel Spaß beim Lesen.

Hallo Jan, stell dich doch bitte kurz vor, für alle die dich noch nicht kennen.

Hi, ich bin Jan. Wohne in Wien und fahre seit mehr als 14 Jahren Scooter. Hab zwischendurch für eine kurze Zeit aufgehört, jedoch seit über einem Jahr wieder am fahren. Leider habe ich nicht mehr so viel Zeit wie früher. Aber ich schau, dass ich so oft wie möglich fahren kann und dann geile Instaclips filmen zu können.

14 Jahre ist verdammt lang, warum hast du damals mit dem Rollerfahren begonnen?

Ich habe früher gerne Tony Hawk Pro Skater 2 gespielt. Dann wollte ich selber Extremsport betreiben, hatte aber kein Skateboard zuhause, allerdings hatte ich einen Scooter. Zuerst bin ich nur in der Siedlung mit Freunden gefahren. Jedoch kannte ich damals noch keine Tricks und habe meist nur One-Footer, No-Footer oder X-Ups gemacht.

Gab es damals überhaupt so etwas wie eine Scooterszene in Österreich?

Also als ich angefangen habe, gab es noch keine Szene, geschweige denn richtiges Social-Media, wie Instagram oder Facebook. Irgendwann bin ich auf Micro-Extreme gestoßen und war voll verblüfft, dass es so viele Scooter-Fahrer gab, die Tricks machten. Jedoch waren die meisten Fahrer aus der Schweiz oder Frankreich. Es gab nur wenige deutschsprachige Fahrer.

Irgendwann bin ich auf ein Video von Marko Szabo, der aus Wien kommt, gestoßen und war vollkommen erstaunt, wie gut er war. Zur selben Zeit habe ich Shop-S5 gefunden. Das war glaub ich der erste deutschsprachige Online-Shop, der von Stefan Trucker betrieben wurde. Es gab viele nützliche Tutorials, wie man sein Scooter modifizieren konnte und auch ein Forum. So wurde eine kleine Community aufgebaut. Darum ein großes Shoutout an Stefan, dass er einer der ersten war und sowas betrieben hat.
Da habe ich auch dann langsam Leute, wie Max Kernmayer oder Ruben Asuo kennengelernt. Wir hatten unsere ersten Community-Treffen. Zu der Zeit gab es ca. 10-15 Leute in ganz Österreich, die ernsthafter Scooter gefahren sind. Die Szene ist dann langsam gewachsen. Auch gab es schon die ersten Kontakte mit den Leuten aus Oberösterreich so hab ich George Gartlehner und Tobias Mayer kennengelernt. Mit der Zeit hat sich eine feste Crew in Wien gebildet, die unter anderem aus Max Kernmayer(@maxkernmayer) oder Philipp Wehofer(@sauz01) besteht.

Schließlich, um 2010 herum, wurde die Szene in Wien größer und größer. In meinem Bezirk(1220, Yung Hurn) haben sich kleine Hotspots entwickelt. Zuerst hat sich eine Szene in Essling gebildet. Das ist auch die Geburtstäte von ein paar richtig guten Fahren, wie Wilhelm Hubatschek(@willi_wah), Lukas Hornik (@horrrnik), Dominik Gruber(@dominikgruber) oder Florian Tögel. Auch weitere Skatepark-Szenen wie Stadlau (Konzi) oder Oberlaa haben sich entwickelt.

Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich Scooter-Kickboard beitreten wollte. Das war mein erster Sponsor, damals war SK noch relativ am Anfang. Der ehemalige Besitzer, Stephan Nagel, hat das Potential von Scooter-Fahren erkannt und die Szene extrem stark gepusht. Wir haben viele Contests und Events organisiert. Darunter war auch das legendäre King-Of-Germany-Fest in Deutschland. Mittlerweile war die Szene in Österreich so groß, dass in jedem Skatepark immer irgendwelche Homies am Start waren. Die Szene war so stark, dass viele Firmen, wie Elyts/AO oder Micro das Potential erkannt haben und auch hier in Österreich Events gestartet haben.

Mit der Zeit wurde der Hype immer weniger, aber ein fester Kern hat sich gebildet. Viele Leute haben mit der Zeit aufgehört. Schließlich hab ich auch für eine eineinhalb Jahre aufgehört, aber wieder angefangen.

Danke für die Scooter-Geschichts-Stunde. Arg wie die Zeit vergeht, das letzte mal KOG ist jetzt auch schon 5 Jahre her. Die meisten kennen dich wahrscheinlich von deinem Part in Vienna Calling, kannst du uns mehr von der Zeit damals Erzählen? 

Also das war die leiwandste(= geilste für alle Deutschen ) Zeit, die ich je hatte. Wir sind fast jeden Tag gefahren und ständig Clips gefilmt. Max und Flo hatten die Idee ein nicht gesponsortes Full-Length-Video zu filmen. Ich glaube wir haben Ende 2011 oder Anfang 2012 angefangen zu filmen. Vor allem im Sommer haben wir dann sehr viele Sessions mit vielen Homies gehabt. Es sind viele Homies aus Oberösterreich, aber auch aus dem Ausland nach Wien gekommen. Zum Beispiel Arnaud Marchenoir aus Frankreich und ein dänischen Homie, der damals eine Zeit lang in Wien gelebt hat. Es war uns egal, ob wir in Skateparks oder Street gefahren sind. Im Vordergrund stand der Spaß und geile Seshs. Wir haben uns gegenseitig gepusht und uns animiert das Beste aus uns herauszuholen. Wir haben uns jeden Tag ausgemacht, wohin wir als nächstes fahren und waren mit vielen verschiedenen Freunden unterwegs. Man sieht ja, wieviele Fahrer im Friendspart von Vienna Calling enthalten sind. Schließlich hatten wir genug Footage, so dass Max und Flo dieses Meisterwerk erschaffen konnten. Im Winter gab es dann die Premiere im berühmt-berächtigten Schikaneder-Kino in Wien. David hat es sogar geschaft einen Artikel darüber im Standard (Zeitung) zu veröffentlichen. Es sind zahlreiche Zuschauer gekommen, um sich das Video anzuschauen. Das war einfach ein tolles Gefühl.
Ich glaube Vienna Calling hat damals einen großen Teil beigetragen an dem damaligen Scooter Hype in Wien. Auch hat das Video weltweit Fahrer geprägt. Es ist manchmal unglaublich wieviele (vor allem ältere Fahrer) Vienna Calling kennen egal ob hier in Europa oder in den USA. Wie findest du die momentane Szene in Wien? Was hat sich verändert im Vergleich zu vor ~8 Jahren?

Also ohne Instagram bist du garnichts mehr. Man merkt jetzt, dass man quasi gezwungen wird, bei jeder Sesh Clips mit dem Iphone zu filmen. Dann schneidet man die Clips, wobei man jeden Clip 2 mal verwendet und den ersten Clip immer in Slowmo zeigt. Um die tollen Clips besser zu untermalen, sucht man sich noch ein cooles Traplied aus. Man kennt sich nur noch von Instaclips und vergleicht sich. Wer hat mehr Follower, wer hat die besseren Clips oder ist man gesponsort?
Viele fahren nur noch, um irgendwelche x-beliebigen Sponsoren zu kriegen, damit sie in ihrer Bio schreiben können, dass sie "Pro"-Rider sind. Ich möchte nicht die heutige Zeit schlecht reden. Natürlich gab es das Problem früher, aber ich empfinde es heute stärker. Außerdem merkt man, dass viele Fahrer andere Fahrer kopieren. Vor allem die Insta-Clips verdeutlichen das. Individualität ist natürlich schwer zu kreieren. Aber du merkst in bestimmten Parks, dass du viele Copy-Paste-Fahrer siehst. Was heute besser geworden ist die Street-Szene. Man merkt, dass auch viele jüngere Rider gerne Street fahren.

Ja der Einfluss von Instagram ist schon enorm. Wegen den ganzen CopyCats versuchen wir bei Austronauten kreative Fahrer zu pushen. Wer was außergewöhnliches macht wird repostet, niemand mag 10mal den selben Trick sehen. Aber weg von Instagram, planst du mal wieder einen eigenen Part zu filmen?

Um ehrlich zu sein, habe ich nichts geplant. Ab und zu filme ich schon Clips, wenn wir fahren gehen. Ich würde gerne mehr filmen, aber ich habe leider nicht mehr so viel Zeit wie früher. Aber wenn sich etwas ergibt, warum nicht?

Viele würden sicher ein neues Video von dir feiern, aber natürlich ist es schwer neben Studium und Arbeit. Jedenfalls Danke, dass du dir Zeit genommen hast für das Interview. Hast du noch abschließende Wort?

Ich möchte mich zuerst bei Willi für das Inteview bedanken. Dafür ein fettes Dankeschön, dass du die Szene verbindest. Passt auf euch auf und habts bei den Session viel Spaß.

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